Vegetarismus
Autor Dr.Wladimir Antonow
Übersetzt ins Deutsch von Andrzej Szypulski und Galina Nikolenko
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Gott erläuterte den Menschen einmal über einen Propheten die
Grundsätze der Ernährung: “… Ich habe euch gegeben alle Pflanzen, die Samen
bringen, auf der ganzen Erde, und alle Bäume mit Früchten, die Samen bringen, zu
eurer Speise”. Dieses Gebot findet sich in der hebräischen Bibel (Genesis 1,29).
Später fügte Er durch einen anderen Propheten noch hinzu: Esset alles, “… Allein
esset das Fleisch nicht mit seinem Blut, in dem sein Leben ist!” (Genesis
9,1-4). Wovon ist in diesem Satz die Rede? Genau von “tötungsfreier” Ernährung:
Esset alle genießbaren Pflanzen, verwendet Milch und Eier. Ihr sollt aber nicht
jene Tiere für eure Nahrung töten, in deren Körpern ihr Blut seht.
Und was haben die durchtriebenen und genusssüchtigen Juden, die
dieses Gebot erhielten, sich damals ausgedacht? Sie fingen an, das Blut der von
ihnen getöteten Tiere in die Erde fließen zu lassen und das Fleisch zu essen… —
ja, ohne Blut. Sie taten so, als ob sie es so verstanden, die Seele eines Tieres
sei dessen Blut… Diese Methode, um Gott auszutricksen, übernahmen später auch
genusssüchtige “Christen”. Und die Einwände von
Jesus Christus
dagegen [8,18]…
— nahmen sie einfach nicht ins Neue Testament auf…
Doch das wahre Christentum ist ja eine Lehre von der Liebe. Ist
es denn wirklich mit dem Christsein vereinbar, anderen Wesen Leid zuzufügen, um
die eigenen Sinnesleidenschaften zu befriedigen?
Ein wahrer Christ ist nicht einer, der formell eine Taufe
empfängt, ohne überhaupt daran zu denken, der Lehre Christi zu folgen. Und noch
weniger jemand, den man aus irgendeinem Grund noch im Kindesalter getauft hat.
Und auch nicht jemand, der ein Kreuz um den Hals trägt. Kreuze werden von
Kreuzträgern getragen, nicht wahr?
Ein wahrer Christ ist einer, der Gottes Lehre folgt, welche uns
durch Jesus Christus und andere Messiasse übermittelt worden ist. Ihre Essenz
lässt sich in drei kurzen Sätzen zusammenfassen:
1. Gott ist die Liebe.
2. Wir sollten in Ihn einfließen, um Ihn mit uns selbst zu
bereichern.
3. Dazu müssen wir so wie Er werden — die Liebe.
Wir dieser Lehre nicht folgt, darf sich nicht einen Christen
nennen. Solche Menschen sind bloß Abartlinge, “Christen” in Anführungszeichen.
… Ich wurde in diesem Leben in eine kommunistisch-atheistische
Familie hineingeboren. Über Sünde und Mitleid dachte man hier überhaupt nicht,
wie übrigens in fast jeder “sowjetischen” Familie. Auch ich ernährte mich von
Kindheit an von Fleisch und Fisch: So war es üblich. Auch ich wurde zum Fischer
und Jäger. Ohne jegliche Gewissensbisse tötete und quälte ich Tiere, ohne auch
nur darüber nachzudenken, dass noch irgendjemand außer mir Schmerzen empfinden
kann.
Erst als ich bereits wissenschaftlicher Mitarbeiter an einem
Forschungsinstitut war, machte ich mir erstmals Gedanken über mein Recht, Tiere
zu töten. Sogleich aber dachte ich mir die Rechtfertigung aus: Wir können nicht
leben, ohne uns von Fleisch und Fisch zu ernähren. Deshalb habe ich objektiv das
Recht dazu, mir dieses “Essen” selbstständig, nicht mit fremden Händen, zu
besorgen. Zumal ich das zu tun weiß.
Später einmal geschah Folgendes: Ich trat ohne mein Gewehr an
ein Seeufer und scheuchte eine Entenfamilie auf: die Entenmutter und etwa zehn
Entenküken, die noch nicht fliegen konnten. Sie alle entfernten sich vom Ufer
und schwammen in ihrem einträchtigen Grüppchen dicht an dicht auf eine kleine,
etwa 50 Meter vom Ufer entfernte Insel zu. Auf der Insel aber saß versteckt ein
mir unbekannter Jäger. Als die Entenfamilie an die Insel herangeschwommen kam,
schoss er sie alle mit zwei Schüssen tot…
Ich empfand damals zum ersten Mal den Tod der Opfer dieses
grausamen Vergnügens — der Jagd — als ein Drama. Meine Bestürzung war umso
ärger, als ich zur Ursache ihres Todes geworden war, indem ich sie unabsichtlich
aufgeschreckt hatte. Sofort aber sah ich den Widerspruch ein: Hätte ich sie
getötet, hätte mir das ja gar nicht leid getan! Ich hätte mich dann ja über den
Erfolg gefreut, über die reiche Jagdtrophäe!..
Später einmal bekam ich Gelegenheit, zusammen mit Forstarbeitern
in einem Bus durch Karelien zu fahren. Sie hatten nach Feierabend schon etwas
Wodka getrunken und nahmen sich nun ein nächtliches Fischfangen vor — mit
Fischspeeren im Scheinwerferlicht. Während sie aber unterwegs waren, wurde es
einem von ihnen plötzlich “weich ums Herz” und er fing an sich laut auszumalen:
“Wie denn: lebende Fische mit einem Speer erschlagen?! Sie sind ja lebendig! Mit
dem Speer!..”. Er wiederholte viele Male suggestiv diese Phrasen und richtete
die Frage mal an sich selbst, mal an seine Kameraden. Es war zu sehen, dass ihm
da gerade ein Licht aufging…
Aber die Kameraden grinsten nur schweigend: Was es doch nicht
alles gibt, wenn einer mal ein bisschen “übertrieben” hat…
Ohne ihre Unterstützung zu sehen, beschämte er sich plötzlich
seiner “Schwäche” und rief aus: “Ja! Wir fahren hin, um lebende Fische mit
Speeren zu erschlagen!”. Und damit verschwand das Thema von der Tagesordnung…
Einmal jagte ich Enten auf einem See. Ich schoss eine an. Ich
wollte ihr den Rest geben und schoss wieder und wieder, aber die Ente sah die
Schüsse und schaffte es jedes Mal unterzutauchen, bevor die Schrotladung sie
erreichte. Da griff ich zu einem Trick und steuerte das Boot so, um sie auf eine
Untiefe zu treiben, wo sie nicht mehr tauchen konnte. Und sie verstand es. Und
ergab sich. Ich schoss auf sie ein Mal nach dem anderen, sie wurde jedes Mal
eingehüllt in Schrot, und jedes Mal durchbohrte das Blei ihr kleines Körperchen.
Schwer verletzt und mit durchstochenen Flügeln, schrie sie nur noch vor
Entsetzen und Schmerz. Sie war zu Rettungsversuchen nicht mehr in der Lage. Ihre
Klagerufe, wie sicherlich die Klagerufe all jener, die schuldlos und grausam
getötet werden, hörten sich an wie: “Wofür?! Ich habe doch weder dir noch
irgendjemand anderem etwas Böses getan! Habe doch Mitleid! Wofür tust du mir
solch schreckliche Schmerzen an?!”. Ich aber fuhr mit dem Boot immer näher
heran, zielte und schoss…; sie aber wollte und wollte nicht sterben. Und erst
als ich ganz nahe herangefahren war, riss ich ihr mit einem erneuten Schuss den
Kopf ab.
Nachher aßen wir ihren mit Schrot durchlöcherten Körper, doch er
wollte mir irgendwie nicht schmecken…
Meine letzte Jagd war eine Elchjagd. Die Treiber hatten gerade
eine Elchkuh an die Schusslinie getrieben. Die Jäger fingen an zu schießen und
verletzten sie. Sie warf sich auf die Treiberreihe zu, und auch die Treiber
eröffneten nun das Feuer. Zwei meiner Kugeln durchbohrten ihre Wirbelsäule.
Danach schossen noch weitere Jäger. Der Jagdaufseher, so erinnere ich mich,
verfiel bei den vielen Gewehrschüssen in Ekstase und schrie begeistert: “Das
nenne ich Musik!!!”.
Zum Schluss fiel sie nieder. Als ich näher kam, atmete sie nicht
mehr. Aber die Jäger erzählten, dass sie, nachdem sie gestürzt war, noch fünfzig
Meter weiter kroch und dabei eine dicke Blutspur hinter sich ließ. Sie erzählten
das lachend, freuten sich über ihren Erfolg. Nicht bei einer einzigen Seele gab
es Mitleid…
Doch auch ich hatte ja doch beim Schießen ans Fleisch gedacht,
nicht an die Schmerzen dieses schönen Tieres…
Kurz danach machte ich Schluss und verkaufte sogar mein Gewehr.
… Als ich dann später einem für mich autoritativen Menschen
begegnete und von ihm zum ersten Mal in seriöser Weise hörte, dass es einen Gott
gibt und dass Er es nicht gut heißt, dass wir uns von Tierkörpern ernähren, da
war ich schon vollkommen dazu vorbereitet, diesem furchtbaren Laster zu
entsagen…
Als Nächstes studierte ich wissenschaftliche Literatur zur
Ernährungsphysiologie und stellte fest, dass es in tierischen Körpern keine
einzige für den Menschen notwendige Nahrungskomponente gibt, die nicht auch in
Pflanzen plus Milch und Milchprodukten sowie Eiern enthalten sind. So beinhalten
Milch und Eier unter anderem alle für den Menschen notwendigen so genannten
“essenziellen” Aminosäuren — die Bausteine von Eiweiß. Fleisch und Fisch zu
essen erwies sich als keineswegs notwendig, sondern als krassester Ausdruck von
Genusssucht, als ein Bestreben, die eigene Geschmackslust auf Kosten von Schmerz
und Tod anderer zu stillen!
Und niemand soll sich mit der Ausrede rechtfertigen: “Ich bin es
ja nicht selbst, der tötet; ‘sie’ sind es, die töten; ich kaufe nur und esse”.
Nein: “Sie” töten für uns! Wir leisten Beihilfe zur Tötung unschuldiger Wesen,
die keineswegs dazu inkarniert wurden, damit wir sie töten, sondern um eine
eigene weitere Evolutionsphase in einem ihnen von Gott gegebenen Körper zu
durchlaufen. In diesen Körpern sind gleiche Seelen wie wir selbst, nur jünger —
wie Kinder…
… Ich tötete sehr viele Tiere.
Schon in der Kindheit wurde mir beigebracht, lebende Würmer auf
den Angelhaken aufzuspießen. Mir kam damals nicht einmal in den Sinn, darüber
nachzudenken, wie ich mich denn an ihrer Stelle fühlen würde… Später mussten
Fische an diesen Angelhaken leiden.
Fische “schlafen” nicht ein, wie rücksichtslose Eltern ihre
Kinder trösten, die sterbende Fischchen bemitleiden. Jeder sterbende Fisch
empfindet Todesangst, Verletzungsschmerz und Erstickungsqualen…
Später begann ich auf lebende Zielscheiben zu schießen: Vögel
und Tiere.
Dann wurde ich Tierökologe und durch meine Hand starben Tausende
Tiere — nunmehr nicht als Nahrung, sondern “für wissenschaftliche Forschungen”…
Später noch, als medizinischer Mitarbeiter, schnitt und tötete
ich Ratten, Kaninchen — diese lieben, zarten Tierchen…
Als dann schließlich das Aha-Erlebnis kam, wurde mir plötzlich
all ihr Schmerz bewusst… Ich bereute, bat sie um Vergebung. Doch offenbar sühnte
ich nicht alle diese Schrecken in genügenden Maße ab…
Und als mich viele Jahre später ein zwei Meter großer
Primitivling ohne irgendeinen äußeren Grund und völlig wehrlos plötzlich aus dem
Hinterhalt überfiel und meinen Körper tödlich verletzte, da hätte ich, unter
grausigen Schmerzen sterbend, ebenfalls staunen mögen: Wofür? Ich habe doch
niemandem etwas Böses getan…
Und irgendwann einmal, womöglich schon im nächsten irdischen
Leben, werden er und alle Mitglieder der Bande, deren Killer er damals war,
genauso qualvoll sterben und dabei stöhnen: Wofür?!..
… Oft fällt es Menschen, die niemals früher darüber nachgedacht
haben, was sie essen, nachdem sie eine Ermahnung zum Mitleid gehört und ihr
zugestimmt haben, plötzlich ein: Aber was soll ich denn essen, wenn nicht Fisch
noch Fleisch?! Wir wollen jetzt daher kurz über allgemeine Ernährungsgrundsätze
sprechen.
Erste Regel: Wir benötigen in unserem Menü alle fünf Gruppen von
Nahrungsbestandteilen: Eiweiß, Fett, Kohlehydrate, Vitamine und Mikroelemente.
Gezielt verarmte Diäten, darunter “Monodiäten” (Ernähren mit nur einem
bestimmten Produkt, beispielsweise nur mit Reis, nur mit Weizenkeimen, nur mit
Hafer, nur mit Äpfeln u.dgl.), sind mitunter wirksam bei Heiltherapien, aber sie
sollten nicht zu lange dauern. Auf eine solche Diät setzen kann man sich — nach
fachärztlicher Beratung und je nach Schwere der Erkrankung und der gewählten
Behandlungstaktik — für einen, drei oder sieben Tage, manchmal sogar für einen
bis anderthalb Monate.
Als hilfreich zu Heil- und Reinigungszwecken erweist sich auch
das volle Fasten (unbedingt mit Wassereinnahme!) mit einer Dauer von bis zu drei
Tagen. Hat man den Wunsch länger zu fasten, so darf man das nur unter Aufsicht
eines Heilfastenspezialisten tun. Der Austritt aus dem Fasten sollte fließend
sein. Für die ersten Mahlzeiten sind Säfte und Obst am besten geeignet. Für
einige Tage sollte man das Kochsalz ganz ausschließen — sonst sind Schwellungen
von Körpergewebe möglich.
Einweiß, Fett und Kohlehydrate sind in so gut wie jedem
Naturprodukt (Milch, Körner, Gemüse usw.) gleichzeitig erhalten, aber in
unterschiedlichen Proportionen. Dementsprechend unterteilt man die
Nahrungsprodukte für gewöhnlich in eiweiß-, kohlehydrat- und fetthaltige.
Zu den “Eiweißprodukten” zählen Milch und (Sauer-)Milcherzeugnisse,
Quark, Käse, Eier, Nüsse, Pilze, Soja, Erbsen und Bohnen. Eiweiß kann
verschieden sein, je nachdem, welche Aminosäuren jeweils dazugehören. Die
Aminosäuren wiederum gliedern sich in “nichtessenzielle” (solche, die der
menschliche Organismus benötigt, aber auch selbst herstellen kann) und
“essenzielle” (die ebenfalls notwendig sind, aber zumeist nicht im menschlichen
Körper hergestellt werden und diesem daher mit der Nahrung zugeführt werden
müssen).
Von größtem Wert bei der Eiweißversorgung des Organismus sind
somit diejenigen Produkte, in denen ein kompletter Satz der “essenziellen”
Aminosäuren enthalten ist. Es sind dies Milch und Eier. Der Verzehr von Milch
oder Eiern gewährleistet vom Eiweiß her eine vollwertige Ernährung. Fehlen
dagegen Milchprodukte und Eier, dann müssen andere Nahrungsarten
abwechslungsreich eingenommen werden, speziell die der “eiweißhaltigen” Gruppe.
Dabei gilt es allerdings zu beachten, dass Bohnenpflanzen in
großen Mengen zu verstärkter Gasentwicklung im Darm führen. Gleiches geschieht
mitunter beim Verzehr von Gerste und Reis und bei erwachsenen Menschen auch bei
Milch (nicht aber bei Quark und Käse). Milch trinke man in solchen Fällen am
besten abends in kleinen Mengen und ohne sie mit noch irgendetwas zu
kombinieren. Im Übrigen ist Sauermilch in diesem Fall besser verträglich.
Gasentwicklung ist auch die Folge, wenn große Mengen von Eiweiß-
oder Fettnahrung zusammen mit Süßprodukten eingenommen werden.
Eier und fettreiche Speisen sollten nicht spätabends gegessen
werden: Diese Produkte bleiben lange im Magen, und gerade im Magen geht die
Verdauung (im Gegensatz zur Verdauung im Darm) während des Nachtschlafes
schlecht. Die Nahrung bleibt dann unter Umständen die ganze Nacht über unverdaut
im Magen, und die vermehrte Entwicklung von Mikroben führt dann nicht selten zu
Magen- und später zu Darmentzündungen.
Nun wollen wir uns separat dem Verzehr von Eiern zuwenden.
Zum einen gibt es das Postulat, man dürfe Eier aus ethischen
Erwägungen nicht essen: Aus ihnen könnten ja junge Hühnchen schlüpfen! Aber: Aus
einem Ei, das auf einer Hühnerfarm erzeugt wurde, kann unmöglich ein Hühnchen
werden. Eine Haushenne ist nämlich eine einzigartige, vom Menschen durch
Selektion herausgezüchtete biologische Art, deren Weibchen unbefruchtete Eier
legen, also ohne die Hilfe eines Hahnes. Aus diesen Eiern können keine Küken
schlüpfen. (Auf Hühnerfarmen werden Hähne nur für diejenigen Eier mit Hennen
zusammengebracht, die danach in Inkubatoren zur Hühnchenproduktion verwendet
werden.)
Es ist aber auch nicht sinnvoll, auf den Verzehr befruchteter
Eier zu verzichten: In einem nicht angebrüteten Ei gibt es ja noch keinen
Embryo, also auch keine inkarnierte Seele. Solche Eier empfinden weder Angst
noch Schmerz, wenn sie gekocht oder gebraten werden.
Die Eier, die wir essen, sind nichts weiter als Eizellen. Und
wenn man schon mit Eizellen Mitleid haben sollte, dann müsste man sehr viel mehr
die zugrunde gehenden Eizellen des Menschen betrauern, nicht die der Hühner!
Dabei ist doch jede Menstruation einer Frau ein Zeichen dafür, dass die Chance,
einen Menschen zu gebären, vergeudet wurde! Folgt daraus nicht etwa, dass jede
Frau “chronisch” schwanger sein müsste, um ein unnötiges Zugrundegehen von
Eizellen zu verhindern? (War nur ein Scherz!)
Der zweite Einwand gegen Eier kommt von den Physiologen: Ihr
Verzehr führe unausweichlich zur Arteriosklerose, weil sie viel Cholesterin
enthalten.
Ich selbst hatte einmal Gelegenheit, noch als Laborgehilfe an
Rattenversuchen im Labor von Akademiemitglied N.N.Anitschkow teilzunehmen — an
denselben Versuchen, die ihm erlaubten, die Eier “mit einem Bann zu belegen”.
Ich selbst verpasste den Ratten damals mit meinen Laborantenhänden die
Arteriosklerose. Nur: Die Ratten wurden beileibe nicht mit Eiern gefüttert,
sondern mit reinem Cholesterinpulver vermischt mit Öl. Und die Dosierungen
dieses chemisch reinen Cholesterins waren sogar sehr beeindruckend: Sie wurden
in mehreren Gramm je Verabreichung gemessen, und das weiß ich nicht mehr wie
viele Male pro Tag. All das für eine kleine Ratte! Ja, bei den Ratten
entwickelte sich die Arteriosklerose. Doch die Cholesterindosen waren ja
millionenfach höher im Vergleich zu mehreren Eiern täglich bei einem Menschen!
In Wirklichkeit ist Cholesterin für den Menschen eine äußerst
wichtige Substanz, denn aus ihm entstehen alle — männlichen wie weiblichen —
Geschlechtshormone.
Im Übrigen wird Cholesterin in unseren Körpern erzeugt. Und hohe
Cholesterinkonzentrationen gibt es nicht nur in Eiern, sondern auch in
Tierkörpern, speziell in Leber, Gehirn und Speck.
Und um die Ursache der Arteriosklerose zu erkennen, ist es vor
allem wünschenswert zu klären: Erkranken daran auch diejenigen, die sich
“tötungsfrei” ernähren?
… Fette können pflanzlicher und tierischer Herkunft sein. Zu den
letzteren gehören sowohl Butter wie Fette aus toten Tieren.
Die Wissenschaftler schreiben in ihren Forschungsberichten, die
Verwendung tierischer Fette erhöhe statistisch ganz wesentlich das Risiko einer
Krebserkrankung. Wir sollten aber verstehen, dass dies sich nicht auf die Butter
bezieht.
Nützlich sind sowohl Pflanzenöle wie Butter. Die Ersteren
enthalten u.a. das Vitamin E und lösen Cholesterinablagerungen auf, wenn diese
bereits vorhanden sind. Die Butter indes ist reich an den Vitaminen A und D. Zum
Aufwärmen und Braten von Speisen ist allerdings die Butter besser. Die Öle
werden beim Erhitzen in Gegenwart von Sauerstoff oxidiert. In der Folge
entstehen schädliche Stoffe, wobei es gilt: Je flüssiger ein Öl, desto schneller
oxidiert es.
Im Handel erhältlich sind auch noch Margarinen — Mischungen
verschiedener Fette. Wer sie verwenden möchte, lese zunächst auf der Packung die
Liste der Zutaten.
Zur kohlehydrathaltigen Nahrung zählen alle Gemüse- und
Obstarten, Beeren, Grützen, Konfitüren, Honig u.a. Dabei sind pflanzliche Körper
und Samenkörner reich an Ballaststoffen, die für eine normale Darmfunktion
wichtig sind, sowie an Vitaminen, speziell dem Vitamin C und den Vitaminen der
B-Gruppe. Und der Zucker spendet dem Körper u.a. schnell verwertbare Energie.
Gemeinhin bekannt ist mittlerweile, dass die vom Körper sehr
benötigten B-Vitamine nicht zuletzt im Brot enthalten sind. Es ist aber wichtig
zu wissen, dass es sie (wie übrigens auch Eiweiß) in Broten aus fein gemahlenem
Mehl kaum noch gibt. Viel nützlicher sind daher Brote aus grob gemahlenem Mehl
oder mit einem Zusatz von Kleien.
Gleiches gilt für den Reis. Viel nützlicher ist ungeschliffener
Reis, denn er enthält viel B-Vitamine und Eiweiß.
Über Vitamine haben wir bereits genügend gesprochen. Hier sei
nur noch hinzugefügt: Wenn wir Milch, Eier, Butter und Pflanzenöle essen und
dazu Brot (mit Kleien), Grütze, Möhren, (grünes) Gemüse sowie frischen Obst und
Beeren, dann versorgen wir uns vollkommen mit allen Vitaminen. Bei Bedenken oder
besonderen fachärztlichen Anzeigen kann man sich in der Apotheke Multivitamine
oder bestimmte Vitaminkombinationen kaufen.
Besonders bemerkenswert unter allen Vitaminen ist das Vitamin C.
Dieses Vitamin ist wichtig, um den Organismus widerstandsfähig zu erhalten, und
hilft insbesondere bei Erkältungskrankheiten. Aber es ist nicht
temperaturbeständig. Deshalb sollten Kräuter, Baumnadeln und Hagebutte vor dem
Aufbrühen nicht gekocht werden. Sehr viel Vitamin C ist auch im Knoblauch und
Brennnessel enthalten.
Mit Spurenelementen versorgen wir uns durch eine ausgewogene
Ernährung. Hierzu gehören sowohl Milchprodukte und Pilze als auch vieles andere.
Doch am wertvollsten in dieser Hinsicht ist der Meerkohl, welcher garantiert das
volle Sortiment an Spurenelementen enthält. Er ist erhältlich sowohl in
Konserven wie in getrockneter Form (speziell in Bio-Geschäften und Apotheken).
Man kann ins Essen einfach Meereswasser oder Meeressalz hinzusetzen.
… Das Leben eines Naturliebhabers und -kenners ist nicht nur
reicher an Schönheit und Gesundheit, nicht nur nützlicher vom spirituellen
Standpunkt aus: Es ist auch viel billiger. Ein Waldkenner versorgt sich für den
Winter liebend gern mit Konfitüren und sogar mit selbstgemachtem Blütenhonig und
bereitet auch schmackhafte Dörrkräuter für Aufgüsse anstatt von Tee. Ganz
besonders nützlich sind aber natürlich Pilze.
Die Pilze sind, wenn man sie in gebratener oder gekochter Form
verwendet, sehr schmackhaft, aber sie sind schlecht bekömmlich, da ihre
Zellhäute sich nur schwer durch unsere Verdauungsenzyme abbauen lassen. Doch bei
langer Einwirkung von Essig- oder Milchsäure — beim Marinieren oder Einsäuern
(Salzung) — werden die Zellhäute zerstört und die Pilze werden dann hervorragend
assimiliert.
Gesalzene Pilze aufbewahren kann man ohne Weiteres auch in einer
Stadtwohnung; man muss nur systematisch (ungefähr ein Mal wöchentlich) den
Schimmel von der Oberfläche der Flüssigkeit über der Beschwerung abnehmen.
Versuchen Sie nur bloß nicht, Eierpilze separat einzusäuern: Sie bilden bei der
Gärung keine Milchsäure und es wird im Endeffekt nichts Gutes daraus. Eierpilze
kann man entweder zu anderen eingesalzenen Pilzen in ein Gefäß geben oder aber
mit Essig und Salz konservieren.
* * *
Das Wichtigste bei der Frage richtiger Ernährung ist es, den
ethischen Grundsatz der Nichtschädigung zu beachten. Nur diejenigen
Menschen, die ein Mitgefühl für fremden Schmerz entwickelt haben, können auf dem
spirituellen Weg erfolgreich fortschreiten. Denn nur denjenigen, der sich das
Prinzip der Liebe eingeprägt hat, lässt Gott Seiner Wohnstätte nahe kommen.
Diese Lebensweise lehrte noch im alten China der Göttliche
Lehrer Huang Di. Dies lehrten auch
Pythagoras,
Gautama Buddha und
später Jesus Christus [8,14,18].
(Jesus machte davon mehrmals Ausnahmen, aber nur gegenüber Fischern und
einfachen Menschenmengen, indem er ihnen Fische zu essen gab.) Gleiches lehrte
und lehrt Gott in der Gegenwart durch Babadschi und
Sathya Sai Baba [8,14,18,27,38-39,48-56,58].
Dieser Ansicht Gottes widersprechen scheinbar Seine eigenen
Worte im Koran. Wir sollten jedoch verstehen, dass die Situation zur
Entstehungszeit des Islam, geprägt von beinahe pausenlosen kriegerischen
Auseinandersetzungen, nicht im Mindesten dazu angetan war, den nomadischen
Rinderzüchtern und Wüstenbewohnern eine für sie neue Ernährungsweise
einzupflanzen. Damals verfolgte Gott, der das Handeln des Propheten Muhammad
lenkte, ein anderes Ziel: Es galt, in dieser Region der Erde einen
monotheistischen Glauben einzuführen. Erst nachdem der Islam erstarkt war,
konnten die Moslems sich auch mit der ethischen Seite der Ernährung
auseinandersetzen.
Für den Fall der Missachtung der Ernährungsethik hat Gott
bestimmte Mechanismen der Krankheitsentwicklung vorgesehen.
So werden dabei in Blutgefäßen, in der Haut und im Knorpelgewebe
nach und nach Harnsäuresalze abgelagert, welche gerade in Fleisch und Fisch in
höchsten Mengen vorkommen. Diese Krankheit nennt sich Gicht. Sie zeigt sich
durch Gedächtnisschwäche, Kopfschmerzen, Beeinträchtigung von Schlaf und
Geschlechtsfunktion, Schmerzen in Muskeln und Gelenken. Das Bedürfnis, den
unerfreulichen Zustand des Gehirns zu beheben, führt dann oft zum Tabakrauchen
und Alkoholismus.
Auch den energetischen Aspekt solcher Ernährung gilt es zu
berücksichtigen: Durch die Energien toter Tiere werden ja die
Chakras und Meridiane verunreinigt, und das führt zur Störung der
bioenergetischen Versorgung vieler Organe und fördert die Entstehung von Krebs.
Diese Energien befallen die Verdauungsorgane und lösen akute und chronische
Entzündungen und Geschwüre aus. Die gleichen Energien führen zur Entwicklung
aggressiver psychischer Tendenzen. Die Bewusstseinsenergie solcher Menschen
verroht, und sie sind nicht in der Lage, ihr Bewusstsein zu verfeinern.
Die geläufigen Behauptungen, dass nur Fleisch und Fisch
vollwertige Proteine enthalten, sind, wie wir bereits erörtert haben, absolut
haltlos und damit ein Anzeichen für medizinische Ignoranz derer, die das sagen.
Der komplette Satz notwendiger Aminosäuren (Bestandteile der Proteine) ist
bekanntermaßen in Eiern und Milch vorhanden.
Die beste Bestätigung für die Richtigkeit der “tötungsfreien”
Ernährung ist die sprunghafte Verbesserung des Befindens und das Überwinden von
Krankheiten bei denjenigen, die zu ihr wechseln. Dabei steigert sich die
Leistungsfähigkeit (in jeder Form).
Vermerkt sei noch eines: Wer sich mit toten Tierkörpern ernährt,
um seinen Geschmackslaunen zu frönen, sollte nicht gekränkt sein, wenn er
irgendwann einmal selbst unter Schmerzen leidet. Ja, so lehrt Gott uns zu
lieben. So manifestiert sich das “Gesetz des Karma”: Wer auf fremden Schmerz
keine Rücksicht nimmt, muss durch eigenen Schmerz das Mitleid lernen.
Und bei “reinen” Nahrungsprodukten (Pflanzen, Milch- und
Milcherzeugnisse, Eier) besteht die ethisch richtige Einstellung in einem
schonenden und achtsamen Umgang. Sie sollen nicht unnötig zugrunde gehen.
Verzichten sollte man auch auf übermäßige Verwendung von Salz,
auf den Genuss von Alkohol, das in keinem Maße der Annäherung an die
Vollkommenheit förderlich ist, auf übermäßigen Konsum koffeinhaltiger Getränke
(Kaffee, Kakao, Tee), auf das Braten von Nahrung in Pflanzenölen. Und natürlich
sollten sie auf keinen Fall Urin trinken, welches in Russland neuerdings zu
einem überaus populären Nahrungsmittel geworden ist. Sein regelmäßiger Konsum
vergiftet das Gehirn und führt zu Geistesstörungen.
Wovon soll man sich also ernähren? Wie kann man am besten das
Menü für sich und die Familie zusammenstellen? Selbstverständlich hat jeder in
Sachen Ernährung seine Vorlieben und Gewohnheiten. Bei mir persönlich lagen im
Verlauf meines gesamten spirituellen Werdegangs vier Produkte im Vordergrund:
Reis, Pilze, Eier und Tomaten (frisch oder als Soßen, Pasten und Ketchup). Hinzu
kamen Kartoffeln, Mayonnaise, Kraut, Möhren, Weizenbrot, Konfitüren, Beeren,
Butter und Öl, Käse u.a. Eine solche Diät ist nahrhaft und bietet ausreichend
viel Energie für jede Art von Arbeit, darunter Meditation. Nur auf den höchsten
Stufen meines spirituellen Aufstiegs wurde es nötig, auf die Eier zu verzichten:
Die aus ihnen gewonnene Energie war der Erschließung der Wohnstätte des
Schöpfers nicht förderlich.
Und ein letzter Ratschlag: Denken Sie nicht allzu viel ans
Essen! Wenn sie von einer lasterhaften Ernährungsweise loskommen, stellen sie
einen neuen “Algorithmus” auf: Denken Sie an Gott, an Ihren Weg zu Ihm, darunter
an Ihren Dienst für Ihn. Hüten Sie sich vor dem Fehler vieler, die sich beinahe
vollkommen nur auf “Regeln einer reinen Ernährung” konzentrieren und dabei
unvergleichlich Wichtigeres vergessen.
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