Über die Religionsgeschichte
Autor Dr.Wladimir Antonow
Übersetzt ins Deutsch von Andrzej Szypulski und Galina Nikolenko
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Es gibt keinen Zweifel daran, dass Menschen mit
philosophischem Denkvermögen sich über die gesamte Menschheitsgeschichte hinweg
die Fragen nach dem Sinn ihres irdischen Lebens stellten, aber auch nach der
Möglichkeit eines Bestehens in nichtverkörpertem Zustand sowie nach der Existenz
Gottes.
Diese Denker entwickelten mehr oder weniger adäquate
philosophische Vorstellungen, begründeten philosophische und esoterische Zirkel,
Schulen, oder gar religiöse Bewegungen.
Gott — auf Seiner Seite — gab verkörperten Menschen
vielfach Seine Lehre durch Seine Gesandten (Messiasse, Avatare) und Propheten.
Die Information erging jeweils in einer für bestimmte Menschengruppen adäquaten
Form unter Berücksichtigung des jeweiligen philosophisch-religiösen
Aufklärungsniveaus und in Überseinstimmung mit konkreten Lebensbedingungen zu
bestimmter Zeit (beispielsweise unter Kriegs- oder Friedensbedingungen, in den
Anfangsphasen religiöser Konzeptionen oder aber bei deren bereits stabilem
Vorhandensein in der jeweiligen Region).
An jeder dieser von Gott geschaffenen Keimstätten
religiösen Wissens wurde die den Menschen von Gott gegebene Lehre jedoch mit der
Zeit entstellt.
Zum Beispiel:
— die religiösen Verpflichtungen der Menschen wurden auf die
bloße Teilnahme an angeblich “rettenden” Ritualen reduziert; gebetsbegleitende
Körperbewegungen und Standardgebete wurden zur religiösen Hauptbeschäftigung der
Gläubigen als Ersatz für wirkliche Anstrengungen zur Selbstvervollkommnung auf
dem Weg der persönlichen spirituellen Evolution,
— es entstand der so genannte religiöse “Fundamentalismus”, bei
dem das religiöse Leben nicht als Erwerb von Kenntnissen über Gott und den Sinn
unseres Lebens betrachtet wird, nicht als Meisterung von Methoden spiritueller
Vervollkommnung und dahingehende Unterstützung anderer, sondern als grobe,
gewaltsame Nötigung anderer Menschen zur Befolgung oktroyierter
“Verhaltensregeln”, die in Wirklichkeit keinerlei religiöse Bedeutung haben,
— es bildeten sich falsche Konzepte über “Volksreligionen” und
“Volksgötter”, während Gott in Wirklichkeit nicht nur für alle Menschen der Erde
gemeinsam ist, sondern auch für das gesamte Universum; diese Ausartung
resultierte oftmals darin, dass der Hass gegen “Häretiker” und “Andersgläubige”
zum Hauptkern religiöser Unterweisung wurde und so in den Terror und
Angriffskriege mündete.
Alle vernünftigen Menschen unseres Planeten sollten sich im
Klaren über die Notwendigkeit sein, ein religiöses Konzept zu erlernen, zu
akzeptieren und in die Mentalität der Völker aller Länder einfließen zu lassen,
das sich auf modernes wissenschaftliches Wissen und eine Summierung
geschichtlicher und religiöser Erfahrungen der Menschen gründet, sowie auch
darauf, was Gott uns heute lehrt.
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