Über die Meditation
Autor Dr.Wladimir Antonow
Übersetzt ins Deutsch von Galina Nikolenko
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Die Meditation ist die höchste Art der
religiösen Praxis in verschiedenen Richtungen der Religion.
Gerade die Meditation ist eine Methode, die Gott
erkennen und — letzten Endes — zur Verschmelzung mit Ihm kommen lässt.
Die Meditation ist die Arbeit des Bewusstseins.
Der Verstand, der von den weltlichen Problemen besorgt ist, — soll bei der
Meditation schweigen, und es gibt spezielle Techniken, die man lernt ‚um die
Arbeit des Verstandes für die Zeit der Meditation anzuhalten. Dies nennt man die
Beherrschung der "psychischen Pause".
Das Bewusstsein (in der fundamentalen
Psychologie und in der Religion) ist eine sich begreifende Energie. Es ist eben
der Mensch selbst, der sich im verkörperten oder nicht verkörperten Zustand
befinden kann. Ein Synonym des Wortes Bewusstsein ist das Wort die Seele.
Einem vernünftigen Menschen soll klar sein, dass
solche Ausdrücke, wie "meine (seine, ihre) Seele" und besonders solche, wie "die
Seele zu verlieren" oder "Rette unsere Seelen" — sind auf dem vollen
Unverständnis gegründet und nicht richtig. Ich wiederhole: die Seele ist ja der
Mensch selbst.
Der Verstand ist eine Funktion des Bewusstseins,
und ein Mensch, der seinen Körper infolge des Todes verlassen hat, besitzt
sowohl den Verstand, als auch das Gedächtnis.
Und nur beim verkörperten Menschen funktioniert
der Verstand zusammen mit dem Gehirn.
Ein Bewusstsein kann quantitativ von sehr
kleinen Großen bis zu den kosmischen Umfängen entwickelt werden. Der Prozess
einer solchen Entwicklung des Bewusstseins heißt "Kristallisation". Gerade über
Meditation und "Kristallisation" sagte Jesus mit den Worten: "Gott ist Geist,
und die Ihn anbetenden sollen im Geist und in der Wahrheit Ihn anbeten" (Johann.
4:24), das heißt, der Mensch soll sich nicht wie ein Körper wahr nehmen, sondern
wie eine spirituelle Substation — das Bewusstsein — und sich dem Schöpfer, Der
auch ein Geist, das vollkommenste Bewusstsein ist, gerade als entwickeltes
Bewusstsein anstreben.
Die Anfangsstadien der Bewusstseinsentwicklung
kann man in Raya-Yoga durchmachen.
Weiteres Vordringen erfolgt in der Stufe, die
von Кrishna Buddhi-Yoga d.h. Yoga des aktiv entwickelnden
Bewusstseins genannt wurde.
Im klassischen Schema des Aufstieges durch die
Stadien der spirituellen Vervollkommnung (entwickelt von Patanjali), nimmt die
Meditation (Dhyana) die siebente Stelle ein. Ihr geht die Aneignung der
ethischen Prinzipien, Regeln der Hygiene, Gesundung des Körpers mit Hilfe
spezieller Komplexe der physischen Übungen (Hatha-Yoga), Reinigung und
Entwicklung von Chakren und bioenergetischen Kanälen, Beherrschung der
Verstandskontrolle und viele andere Dinge voran. In Pathangali- Schema führt die
Meditation zu Samadhi, wo, eigentlich, die große Arbeit mit Hilfe der Methoden
von Buddhi-Yoga stattfindet.
Sathya Sai sagt über die höchste Etappe der
Aneignung der Meditation: "Die richtige Meditation ist eine Verschmelzung aller
Gedanken und Gefühle mit Gott... Wenn alle Handlungen aus dem Bewusstsein
Gottes, und nicht aus dem Verstand des Menschen geschehen".
Es gibt drei Aspekte der Vollkommenheit: Liebe,
Weisheit und Kraft.
Drei entsprechende Richtungen der spirituellen
Arbeit, die einem helfen, diese Aspekte zu meistern, sind ethische,
intellektuelle und psycho-energetische Richtungen. Der Vorrang soll den ersten
beiden gegeben werden. Die Meditation ist die wichtigste Methode der dritten
Richtung. Gerade so wird die Arbeit in allen wahren spirituellen Schulen
geführt.
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